Conversations on the Edge #1
Der erste Gesprächsabend, der von der AVL Cultural Foundation organisierten Diskussionsreihe Conversations on the Edge, war dem Thema in/visible. Exploring Invisible Realms of Science gewidmet. Die Diskussionsreihe ist als einzigartiger Treffpunkt für interdisziplinären Dialog und Inspiration konzipiert.
Im Fokus des dialogischen Austauschs lagen die nicht sichtbaren Dimensionen der Wissenschaft, beleuchtet aus den Blickwinkeln von vermeintlich divergenten Disziplinen. Michael Doser ist Physiker an der Europäische Organisation für Kernforschung (CERN). Silvia Wyder ist Künstlerin, Kunsttherapeutin und Expertin für Kunst und Gesundheit.
Gemeinsam gaben sie Einblicke in die Entdeckungen, die sie in verborgenen Bereichen der Wissenschaft im Zuge ihrer ausgeprägten Forschungstätigkeiten gemacht haben. Dabei entschlüsselten sie Themen wie Dunkle Materie in der Physik sowie mentale Prozesse in der Kunsttherapie und erkundeten im Zuge des Dialogs Unterschiede aber vor allem Schnittmengen ihrer Arbeitsbereiche. Hierbei zeigte sich, dass beide Forschungsfelder innovative Herangehensweisen erfordern, um einen tiefergehenden Blick zu ermöglichen: sei es durch Methodik, Analyse, Technologien oder einfach durch Kreativität. Das Zwiegespräch offenbarte, wie Wissen – unabhängig der jeweiligen Disziplin – erlangt wird, und präsentierte aktuelle Ergebnisse sowie weiteführende Fragestellungen, die auf viele Bereiche der wissenschaftlichen Forschung angewendet werden können.
Über die Vortragenden
Michael Doser ist Forschungsphysiker am CERN, dem Europäischen Zentrum für Kernforschung in Genf, Schweiz. Er hat sich auf die Arbeit mit Antimaterie spezialisiert, indem er sie entweder als Werkzeug verwendet (um die starke Wechselwirkung zu erforschen) oder als Forschungsobjekt selbst sieht (Bildung von Anti-Atomen, Erforschung der Materie-Antimaterie-Asymmetrie, Messung der Gravitationswechselwirkung zwischen Materie und Antimaterie, Exotische Atome, Neuartige Qubits usw.). Zehn Jahre lang war er Sprecher des AEgIS-Experiments am CERN.
Silvia Wyder ist Forscherin in Kunst und Gesundheit, Kunsttherapeutin und Künstlerin. Sie studierte Kunst an verschiedenen Institutionen in der Schweiz und Japan und war als Gastkünstlerin an der Stanford University tätig, bevor sie einen MSc in Mental Health an der Queen Mary University of London absolvierte, wo sie Psychologische Therapien studierte. Anschließend promovierte sie an der University of Derby, Großbritannien, im Bereich Kunst und Gesundheit (Kunsttherapie und Kulturwissenschaften) und erwarb den Doktortitel der Philosophie.